Was für ein furioser Empfang…
.. war es damals. Schon der Vorentscheid – obwohl er kein echter Entscheid war – er war kein schlechter.
Joy Fleming – alias Erna Raab – war eine deutsche Bluessängerin, die ihresgleichen suchte. Zwar hatte sie beim ESC 1972 nur den siebzehnten Platz erreicht, aber ihr Song hat sich relativ schnell in den Ohren der Deutschen verewigt. Interessant an ihrem Auftritt ist, dass zu dieser Zeit alles live gespielt und gesungen wurde. Es gibt also noch ein Orchester – man sieht und hört, wie der Dirigent vorzählt -, eine reale Band/ein reales Orchester und die Protagonisten singen noch echt in ein Mikrofon. Das war eine echte Herausforderung an die Tontechniker damals, denn man wollte ja das Klangereignis möglich so in die heimischen Wohnzimmer übertragen, wie es von der (Vinyl-) Schallplatte kam.
Schon in den 60ern tingelte sie mit den Bands Joy and The Hit Kids, später mit Joy Unlimited durch die Lande und wurde durch einen Auftritt in der damaligen ARD-Kultsendung Talentschuppen recht populär. Ihr eigentliches Markenzeichen war der Mannemer Blues – der in Mannheimer Mundart gesungene Blues. So ist einer ihrer bekanntesten Songs der Neckarbrückenblues.
Durch ihre menschliche Art, leicht auf andere zugehen und eingehen zu können, und durch ihre natürliche Ausstrahlung konnte sie Menschen gewinnen. Das erklärt vielleicht auch, warum ihr eine weitere, große Karriere versagt geblieben ist. Dafür: Daumen hoch!