The Who in der Waldbühne Berlin

Hits back! The 2023 European Tour. Das hat mich als alter Who-Fan wahnsinnig interessiert. The Who in der Waldbühne mit Orchester versprach außerordentlich interessant zu werden, zumal ich mich nicht erinnern konnte, wann die Band zum letzten Mal in Berlin gespielt hatte.

Pete Townsend (78 Jahre) und Roger Daltrey (79 Jahre), die einzigen noch lebenden Musiker der Who, erscheinen erstaunlich frisch auf der Bühne. Townsend ist bekannt für seine Windmühlenflügel artige Bearbeitung seiner Gitarren, Daltry schleudert gerne mal sein Mikrofon am Kabel herum; das werden wir am heutigen Abend diverse Male erleben.

The Who treten in ihrer vollen Live-Besetzung auf: Zak Starkey (Drums), Simon Townsend (Rhythmusgitarre), Loren Gold und Emily Marshall (Keyboard), Jon Button (Bass), Billy Nichols (Background-Gesang). Mit dabei sind auch Katie Jacoby (Violine) und Audrey Q. Synder (Cello). Die Musiker werden vom Filmorchester Babelsberg unterstützt.

Nach dem Auftritt einer Vorgruppe, die nur Lärm macht und man sich hätte sparen können, beginnt die Show pünktlich um 20.00 Uhr. Der erste Block ist dem kompositorischen Meisterwerk Pete Townsends gewidmet, der Rockoper Tommy. Mit teils kraftvoller Unterstützung des Filmorchesters gelingt eine wunderschöne konzertante Aufführung des Meisterwerks.

Im zweiten Block spielt die Band allein ohne Orchester alte Hits wie Substitute – die Waldbühne gerät langsam aus dem Häuschen.

Im dritten Teil gesellt sich wieder das Orchester zu den Musikern und spielt Auszüge aus der Rockoper Quadrophenia, die bei Weitem nicht den Bekanntheitsgrad von Tommy erreicht hat. Dazu werden bei dem Stück The Rock apokalyptische Videos auf den Leinwänden gezeigt.

Townsend unterhält das Publikum mit launiger, witziger Moderation. Die Band lässt sich am Schluss jedoch nicht erweichen, ihren Superhit My Generation als Zugabe zu spielen.

Die meist schon etwas älteren Zuhörer nehmen am Schluss den nicht ganz unbeschwerlichen Weg über die steilen Treppenstufen beschwingt in Richtung Heimat auf.

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