Vorspiel: Unter Linux kann man kein Audio bearbeiten
Ja, diese Meinung herrschte lange Zeit vor. Und in der Tat konnte ich meine Musik bis vor ca. sechs Jahren ausschließlich unter MS Windows bearbeiten, wozu ich mir dieses System auch auf einer virtuellen Maschine parallel zu meinem Lieblingsbetriebssystem auf meinem Rechner installiert hatte. Lästig war es dennoch, um zwischen den unterschiedlichen Systemen hin- und herzuschalten, um Musik aufzunehmen und abzumischen.
Projekte wie OpenOffice oder LibreOffice, deren Ursprung ja auch von MS Windows kam, ließen hoffen, dass sich eines Tages auch die Entwickler aus der audiophilen Ecke dazu durchringen könnten, der musikalischen Linuxwelt endlich die entsprechende Software zu spendieren.
Früh fing es mit Audiacity an. Das Audioprogramm dient der mehrspurigen Aufnahme und Bearbeitung von Audiodaten – und das sogar plattformübergreifend (GNU/Linux ®, Mac ®, Windows ®).
Später gab es weitere unterschiedliche Programme, unter anderem auch sogenannte DAW – Digital Audio Workstation. Hier findet man einen umfassenden Beitrag mit einer kurzen, allgemein verständlichen Begriffsdefinition und einer schönen Übersicht über die gängigen Vertreter mit den unterschiedlichsten Beriebssystem-Hintergründen (ähnlich zu verstehen wie „Migrationshintergrund“).
Ich selbst habe vor ca. 20 Jahren mit Cakewalk Sonar unter MS Windows begonnen, weil dies eine Software war, die für einen Neueinsteiger intuitiv zu bedienen war. Andere DAW – z. B. Steinberg Cubase – waren für mich der Horror, weil ihre Bedienung nicht ohne Weiteres zu durchschauen war bzw. wenig mit dem Studiogeschehen (aus meiner damaligen Sicht) hinter dem Mischpult zu tun hatte.