Rein ins Studio
Wir wollen es nun nicht mehr so spannend machen und lassen zunächst einmal andere Aspekte zur Nutzung von Bitwig Studio 2.0 unter Linux aus.
Egal, in welcher Betriebsart man mit Bitwig Studio arbeitet, die Oberfläche sieht immer gleich aus. Ich kann es unter Linux mit dem Soundserver Jack betreiben, oder auch nur ganz normal mit dem Audiotreiber Alsa benutzen.
Im vorliegenden Beispiel habe ich ein Stück mit Gitarre, Bass und Schlagzeug aufgenommen. Betrachten wir als Erstes die Arrangiersicht von Bitwig:
Im Augenmerk des Betrachter liegen hier die vier aufgenommenen Audiospuren in den Farben Gelb, Blau und Grün. In der Spalte links von ihnen sind Platzhalter für die Spuren, an denen ich ihre Funktionalität im Gesamtgefüge schalten kann. Ich kann Spuren in den Aufnahmemodus schalten, ich kann sie als Solostimme spielen lassen (dann sind alle anderen Spuren abgeschaltet) oder ich kann sie auch ganz stumm schalten. Unter den Spuren sieht man Regler, mit denen man die Lautstärke der einzelnen Spuren einstellen kann (mixen).
In der Mix-Sicht sieht man, welche Effekt-Geräte welchen Spuren zugeordnet sind. Hier kann man auch entsprechende Einstellungen vornehmen. Man muss sich das wie ein normales Mischpult vorstellen, dessen einzelnen Sektionen mit Bedienelementen ich in meinen Fokus nehme und dann die gewünschten Einstellungen vornehme. Zu jeder Spur kann man beliebig Effektgeräte hinzufügen: Zur Gitarre links habe ich z. B. eine 5-Band-Equalizer, einen Chorus und einen Dual-Pan hinzugefügt. Welchen Hintergrund hat das?
Ich habe als Erstes die Gitarre rechts eingespielt (rechter Kanal – meine Gitarre kann nur Mono). Diese Spur habe ich gedoppelt und mit dem Dual-Pan-Effekt auf die linke Spur (zu Teilen) übertragen. Mit dem 5-Band-Equalizer habe ich den Ton der Gitarre verändert – der Chorus spricht für sich. Auf diese Weise habe ich das Klangbild aufgefüllt.
Es gibt auch noch eine Edit-Ansicht, mit der man nachträglich die Spuren bearbeiten kann. Somit eröffnet sich hier ein weites Feld für den ambitionierten Hobbyisten, diese DAW zu erproben. Der Profi wird sich sicherlich hier gleich wohlfühlen…