Der Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin ist voll besetzt, pünktlich um 20.00 Uhr betreten der Pianist Michael Wollny, der Bassist Tim Lefebvre und der Drummer Eric Schaefer das Podium. Das Trio spielt Stücke von seinem letzten Album Weltentraum, u. a. „Nacht“ von Alban Berg aus seinen „Sieben frühen Liedern“ und „Rufe in der horchenden Nacht“ von Paul Hindemith. Das pianistische Ausnahmetalent und seine nicht minder vituosen Mitmusiker werden mit frenetischem Beifall nach einer Zugabe entlassen.
Im gleichen Konzert tritt Altmeister Nils Landgren mit seinem Quintett auf. Michael Wollny spielt hier als Pianist mit. Außerdem auf der Bühne: Lars Danielson am Bass, Johan Norberg (Gitarre), Rasmus Kihlberg (Schlagzeug). Es wird ein sehr ruhiger, intimer Abend, an dem Landgren häufig singt, etliche Titel sing gecovert. So wird der Abend durch den schönen Song „Get Here“ von Oleta Adams eingeleitet – Landgren sing nur zur Gitarrenbegleitung von Norberg und improvisiert später auf seiner roten Posaune.
Es scheint, als habe das Publikum andere Erwartungen. Schon kurz nach Beginn des Konzertteils mit Landgren verlassen etliche Zuhörer den Saal. Schade, ihnen entgeht ein elegant und ruhig dargebotenes Konzert.