Edgar Froese träumt seinen Tanderine Dream

Beitragsbild: Ralf Roletschek / fahrradmonteur.de

 

Im Alter von 70 Jahren verstarb der Musiker und Komponist Edgar Froese. Bekannt wurde er als Gründer der deutschen Band Tangerine Dream, die als Pioniere der elektronischen Musik gelten.

Froese wollte ursprünglich klassischer Pianist werden, er brachte sich jedoch das Gitarrenspiel autodidaktisch bei und spielte zunächst in einer Rhythm and Blues Band. 1967 gründete er die Band Tangerine Dream, deren Stil er nachhaltig beeinflusste. Diese Musik passte gut zu dem aufbruchartigen Lebensstil der damaligen jungen Generation – den viel zitierten 68ern -, die diese meditativen, kontemplativen Klänge zusammen mit sogenannten bewusstseinserweiternden Substanzen konsumierte.

Stilmäßig lässt sich die Musik von Froese nur sehr schwer einordnen. Tangerine Dream wurde ursprünglich als Krautrock kategorisiert, auch dem Progressive Rock zugeordnet oder New Age oder Ambient zugerechnet. Es scheint von allem ein bisschen zu sein. Seine Werke sind geprägt von sich wiederholenden, rhythmischen Sequenzen, über die Klangteppiche gelegt sind. Neben Synthesizern und Sequenzer kommen aber auch natürliche Instrumente zum Einsatz, Froese selbst spielte oft Gitarre zu seinen Stücken.

Froese war Zeit seines Lebens äußerst kreativ: er spielte in öfters wechselnden Formationen und brachte über 80 Alben heraus. Neben seiner musikalischen Begabung stach er auch als bildender Künstler heraus; er studierte als Stipendiat Malerei und Grafik. Die bildende Kunst bildete auch sein zweites Standbein, mit dem er seinen Lebensunterhalt verdiente. Die ästhetisch vollendet anmutenden Plattencover von Tangerine Dream, die er allesamt selbst gestaltet hat, hätten den Autor fast verleitet, eine LP von Tangerine Dream zu kaufen… Seine Live-Performances waren auch schon in recht frühen Jahren das, was wir heute unter einer Multimedia-Veranstaltung verstehen.

Edgar Froese war in dieser Hinsicht seiner Zeit weit voraus. Bewundernswert ist auch, dass er scheinbar ein Allround-Genie war, denn er studierte in den frühen Jahren auch noch Psychologie und Philisophie und hat im letztgenannten Fachgebiet sogar eine Promotion erarbeitet.

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