Frau Luna

Das Tipi am Kanzleramt hat zum 150. Geburtstag im Jahr 2016 des Berliner Operettenkönigs Paul Lincke ein riesiges, spektakuläres Geburtstagsfest auf die Bühne gebracht. Sehr erfolgreich wird es schon seit einiger Zeit vor stets ausverkauftem Haus aufgeführt. Die Besetzungsliste voller Prominenter, auch wenn sie nur dem Berliner (Kleinkunst-) Publikum bekannt sein sollten. Eingefleischten Berlinern ist die Handlung sicherlich bekannt, noch bekannter sind die Melodien der Couplets: Das ist die Berliner Luft, Oh, Theophil, Glühwürmchen usw.

Man weiß nicht, mit wem man zuerst anfangen soll: Die Geschwister Pfister (Andreja Schneider – Frau Luna, Tobia Bonn – Theophil, Christoph Marti – Frau Pusebach),  Gustav Peter Wöhler (Prinz Sternschnuppe), Benedikt Eichhorn und Tomas Pigor, Cora Frost und Ades Zabel – ein kleiner Ausschnitt aus dem Ensemble. Anna Mateur, die Frau Lunas Zofe spielt, ist (nicht nur an diesem) Abend wegen eines nach einem Bruch  eingeschienten Beins an den Rollstuhl gefesselt, spielt aber mit ungeheuerlicher Verve, dass ihr ein verdienter, warmer Abschlussapplaus zuteil wird.

Sehr nett anzusehen ist auch das Ballett Die Mondelfen, das ein wenig trashig mit lustigen Einfällen die Bühne belebt. Das Bühnenbild passt zum Improvisationsstil des Hauses: minimale Ausstattung bei maximaler Wirkung. Hier zeigt sich: Weniger ist mehr! Herrliche Einfälle krönen das Ganze. So kommt Prinz Sternschnuppe auf einem Elektromobil für gehbehinderte Senioren hereingefahren; das ist sein Milchstraßenkreuzer…

Ein kleines, elfköpfiges Orchester – die Mondharmoniker – spielen mit Biss die knackigen Melodien von Paul Lincke. Musikalische Leitung: Johannes Roloff. Unter der Regie von Bernd Motti ein wahrlich gelungener Abend, der durchaus weiterzuempfehlen ist.

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