Ich erinnere mich noch gut, als Ende der 60er des vorigen Jahrhunderts (jetzt merke ich erst, wie alt ich bin) die Supergroup Cream mit dem Ausnahme-Drummer Ginger Baker ins Rampenlicht trat. Die Vorgeschichte der Bandmitglieder – hier interessant Ginger Baker – war für mich damals mangels Internet und Smartphone nicht erreichbar.
Man war damals also Fan, weil es zum guten Ton gehörte, Fan dieser Band zu sein. Erst später erschloss sich mir die Kunst der Band und die Virtuosität der Bandmitglieder. Jack Bruce war z.B. einer seiner (ungewollten) Wegbegleiter.In verschiedenen Bandformationen stritten sie immer wieder um die musikalische Vorherrschaft.
Ginger Baker war eigentlich immer ein Problemfall in der Band, weil er bei Live-Auftritten mitunter aus der Rolle fiel: Entweder hatte er vor dem Auftritt zuviel Drogen konsumiert oder er hatte während des Auftritts zu viel Alkohol getrunken. Einen interessanten Artikel von W. R. Frieling kann man hier lesen.
Auch ohne Drogeneinfluss stellte sich Ginger Baker als problemarischer Zeitgenosse heraus. Kommunikation – speziell in angemessenem Rahmen – gehörte nicht zu seinen Stärken. Dennoch war er ein begnadeter Musiker, der einen großen Beitrag zur Entwicklung der Rockmusik und zur Überschreitung der Genres zwischen Rock und Jazz beigetragen hat.