Kostet nichts: Waveform 11

Vorläufiges Fazit

Die Verlockung war groß! Das Angebot eine kostenlose DAW ausprobieren zu können, sollte man nicht an sich vorübergehen lassen.

Da ich ja aus einer Computeruser-Generation der späten 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts stamme und auch heute noch auf meinem Linux-System mit wahrer Freude die Kommandozeile benutze, war mir die spartanische Benutzeroberfläche von Waveform 11 nicht unsympathisch. Der Verzicht auf viel grafisches Brimborium erhöht die Nutzung der Ressourcen des Computers für den Kern der Musiksoftware, die Audio-Engine.

Das funktioniert hier optimal. Ich habe beide Möglichkeiten ausgenutzt: der Betrieb von Waveform mit dem ALSA-Soundsystem funktioniert gut – verlangt aber manchmal Eingriffe in die laufende Konfiguration -, der Betrieb unter den Soundsystem JACK funktioniert unproblematischer.

Der Vorteil des Betriebs der DAW mit JACK liegt darin, dass man zur gleichen Zeit Audio-Bearbeitung mit der DAW und z.B. Abspielen von Videos mit Ton vornehmen kann; beides ohne Verluste – das kann ALSA nicht.

Letztendlich noch die Preisfrage: Waveform 11 ist ein nicht weniger mächtiges Programm wie Bitwig Studio. Waveform wird aber wesentlich billiger angeboten. Bitwig orientiert sich an dem Preismodell von Microsoft und bietet sogenannte Update-PLäne für bestimmte Zeiträume an. Ich habe inzwischen auch etliche hundert EURO über einen relativ kurzen Zeitraum für die Aktualisierung von Bitwig Studio bezahl

Vor sehr langer Zeit habe ich einmal versucht, Audiobearbeitung mit Cubase zu machen. Das ist mir nicht gelungen, weil ich Audio und MIDI zusammenbringen wollte. Bei Waveform, Bitwig Studio und Cakewalk Sonar (unter MS-Windows) ist mir das auf Anhieb gelungen, bei Cubase aus unerfindlichen Gründen nicht. Das spricht für Waveform.

Nachteilig ist, dass zurzeit zu wenig Leute Waveform nutzen. Zu allen anderen DAW gibt es zahlreiche Foren, in denen sich die Nutzer austauschen können; hier muss man noch abwarten, bis sich auch hier viele wertvolle Informationen gewinnen lassen.

Vieles spricht im Vergleich für Waveform 11. Nach mehr als 40 Jahren Erfahrung mit Computern und Softwareentwicklung bleibe ich im Wartestand: ich benutze Waveform 11 als meine derzeitig bevorzugte DAW, zeige mich aber auch aufgeschlossen für Neuerungen und benutze weiterhin die bewährten Software-Werkzeuge um meine Audio-Projekte zu realisieren.

Ein Gedanke zu “Kostet nichts: Waveform 11

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